Gekommen, um zu bleiben – Mitarbeiterbindung in einem Markt für Arbeitssuchende

EZRA
Mar 22 2022 | Forschung
Vier Menschen arbeiten an einem Tisch.

Während der Pandemie gab es Kündigungen in Rekordhöhe. Was können Personalabteilungen tun, um ihre besten Mitarbeitenden zu halten?


Im Jahr 2022 lässt sich unmöglich über Mitarbeiterbindung sprechen, ohne die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Arbeitgeber wie Arbeitnehmer zu berücksichtigen. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Art und Weise, wie Menschen leben und arbeiten, vollständig gewandelt. Gleichzeitig haben viele Menschen ihre Prioritäten überdacht und sich gefragt, was sie sich für ihr Berufs- und Privatleben wünschen. In sämtlichen Branchen gab es während der Pandemie rekordverdächtig viele freiwillige Kündigungen. Auch Personalverantwortliche haben dies beobachtet. Das überwältigend große Ausmaß führte jedoch zu einer großen Unsicherheit, wie eine entsprechende Lösung aussehen könnte. Es scheint, dass es vor Beginn der Pandemie ein Missverständnis bezüglich dessen gab, was Menschen bei ihrer Arbeit wirklich schätzen. Laut dieser allgemeinen Fehleinschätzung gehörten Leistungsmanagement, Bezahlung und Leistungsprämien zu den wichtigsten Aspekten. Statistiken zeigen jedoch, dass für Mitarbeitende eine positive Arbeitsplatzkultur, Gesundheit und Wohlbefinden sowie flexibles Arbeiten an erster Stelle stehen. Auch der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance, Aufstiegschancen, persönlicher Weiterentwicklung, Unabhängigkeit und einem Gefühl der Wertschätzung wurde deutlich. Die Untersuchungen zeigen, dass sich diese Wünsche im Verlauf der Pandemie nicht signifikant verändert haben. Die Arbeitsbelastung jedoch ist gestiegen und die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben sind verschwommen. Mitarbeitende fühlen sich ihrem Unternehmen weniger verbunden, da sie sich nicht ausreichend (wert-)geschätzt fühlen. Es besteht der Wunsch, weiterhin flexibel und remote arbeiten zu können, allerdings mit besserer Unterstützung. Um Ihre Mitarbeitenden bestmöglich zu binden, sollten Sie bereits frühzeitig eine Strategie entwickeln. Allerdings müssen Lösungen, die bei anderen Unternehmen funktionieren, nicht zwangsläufig die richtigen für Ihr Unternehmen und Ihre Beschäftigen sein. Um herauszufinden, was diesen wichtig ist und worauf Sie Ihren Fokus legen sollten, müssen Sie Ihre Mitarbeitenden dazu anregen, Feedback zu geben. Dies kann auf vielfältige Weise geschehen. Das wichtigste dabei ist, dass Sie wirklich gut zuhören und dann auch entsprechend handeln.

Doch auch wenn sich Ihre Strategie für Mitarbeiterbindung am erhaltenen Feedback orientiert, können, wie Erhebungen zeigen, einige Probleme auftreten. Diese können unserer Erfahrung nach ein lohnenswerter Ansatzpunkt sein. Die Verbesserung von Kommunikation und Wohlbefinden ist grundsätzlich immer essentiell. Möglicherweise stellen Sie fest, dass Ihre aktuellen Anstrengungen diesbezüglich noch nicht ausreichen. Flexibilität im Hinblick auf Arbeitszeiten und Homeoffice kann für viele Mitarbeitende hilfreich sein. Achten Sie aber auch darauf, eine deutliche Abgrenzung zwischen Privat- und Berufsleben zu ermöglichen. Zudem ist es wichtig, Mitarbeitende bei Lernprozessen zu unterstützen und diese zu fördern – sei es in Form von Schulungen, Mentorenprogrammen oder Einzelcoachings. Wie auch immer Ihre Strategie aussehen mag, sie sollte sich stets nach den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeitenden richten. Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, zu verstehen, dass Lösungen, die früher funktioniert haben, dies heutzutage möglicherweise nicht mehr tun. Mit Geduld, Sorgfalt und weitreichendem Engagement können Sie in Ihrem Unternehmen dafür sorgen, dass Mitarbeitende gerne bleiben – anstatt in Scharen zu kündigen.

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